Foto: Kai Jensen

Bauer-Hollmann Stiftung

Stiftungsform

Die Bauer-Hollmann Stiftung bietet mit ihrem Programm „BEN – Biodiversity, Ecology in National Parks“ jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fördermöglichkeiten zur Bearbeitung eines integrativen Forschungsprogramms in den Nationalparken und Biosphärenreservaten an der deutschen Nord- und Ostseeküste an. Küstenlandschaften enthalten dynamische und empfindliche Ökosysteme, die durch Wechselwirkungen miteinander verbunden sind. Wissenschaftliches Ziel der Stiftungsinitiative ist es, diese Aspekte und die Funktionalität von Küstenökosystemen zu untersuchen. In diesem Kontext sind auch positive und negative Auswirkungen des menschlichen Einflusses wie Landwirtschaft oder Tourismus vor allem im Hinblick auf die Ökosystemfunktionen und –leistungen im Fokus der Wissenschaft. Darüber hinaus erarbeiten die geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nachhaltige Managementkonzepte dieser Großschutzgebiete, die sowohl ökologischen als auch sozioökonomischen Anforderungen gerecht werden.

Die Bauer-Hollmann Stiftung ist eine nichtrechtsfähige Stiftung unter dem Dach des Stifterverbandes und wird vom Deutschen Stiftungszentrum gemanagt

Einblicke in die Stiftungsarbeit

JUGENDFORSCHUNGSGRUPPE "SALZWIESEN IM KLIMAWANDEL"

Salzwiesen sind einzigartige Ökosysteme zwischen Land und Meer. Sie sind Lebensraum für hochspezialisierte Pflanzen und Tiere und bieten Schutz vor Sturmfluten, zudem filtern sie Schadstoffe aus dem Wasser und leisten als Kohlenstoffsenken einen Beitrag zum Klimaschutz. Mit Fortschreiten des Klimawandels könnte das sensible System aus dem Gleichgewicht geraten. In einem weltweit einzigartigen Experiment untersucht die Juniorforschungsgruppe der Universität Hamburg die Effekte der globalen Erwärmung auf Salzwiesen des Wattenmeer-Nationalparks. Auf der Hamburger Hallig wurden 27 mit Kuppeln überspannte Untersuchungsflächen eingerichtet, in denen die Lufttemperatur durch die Sonneneinstrahlung wie in einem Gewächshaus ansteigt. Zudem wird der Boden bis in einem Meter Tiefe kontrolliert erwärmt. In dem mehrjährigen Experiment beobachten vier Wissenschaftlerinnen die Entwicklung der biologischen Vielfalt, die Produktion und den Abbau von Biomasse und die Festlegung von Kohlenstoff im Boden.

Im Sinne der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zielt das Projekt ab auf Schutz und nachhaltige Nutzung von Meeren und Küsten und adressiert damit die Nachhaltigkeitsziele 13: Maßnahmen zum Klimaschutz sowie 14: Leben unter Wasser. Mit dem Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis wird auch das SDG 17: Partnerschaften umgesetzt, das auf eine Vernetzung der unterschiedlichen Akteure zielt.

Das Projekt zielt auf einen transdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Es bezieht die relevanten Akteure bereits im Forschungsprozess mit ein, indem ein enger Austausch mit der Nationalparkverwaltung angestrebt wird. Die Projektergebnisse werden einen Beitrag leisten, Strategien für ein nachhaltiges Management der Salzmarschen in Zeiten des Klimawandels zu entwickeln.

Die Stiftung wurde durch die Hamburger Stifterfamilie Bauer-Hollmann errichtet. Ein Vertreter der Familie begleitet im Stiftungskuratorium die Programmgestaltung, das Auswahlverfahren der eingereichten Antragskonzepte sowie die Evaluation der geförderten Juniorforschungsgruppen im Rahmen von Vor-Ort-Begehungen.