Landnutzungskonflikte zwischen Mensch und Wildtieren

Die Rückkehr des Wolfs und die Erholung der Bestände von Wildschwein und Kranich führen vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gebieten zu Nutzungskonflikten. Spannungsfelder ergeben sich einerseits für Landwirte, aber auch für Naturschützer, Jäger, Anwohner und Touristen sowie die zuständigen Behörden.

In den UNESCO-Biosphärenreservaten Schaalsee, Deutschland, und Kristianstads Vattenrike, Schweden, erproben die vier Wissenschaftler der Juniorforschungsgruppe vergleichend Präventionsmaßnahmen, wie z.B. Ablenkfütterung, Einzäunen und gezieltes Monitoring. Unter Einbeziehung der betroffenen Landnutzer werden die Potenziale dieser Maßnahmen mit der bisherigen Praxis abgeglichen und wildtierspezifische Raum-Zeit-Analysen auftretender Schäden mit sozio-ökonomischen Analysen kombiniert. Die Synthese der Untersuchungen dient der Herausarbeitung spezifischer Lösungsstrategien unter Berücksichtigung regionaler und wildtierspezifischer Besonderheiten.

Warum ist das Projekt nachhaltig?

Biosphärenreservate sind Modellregionen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen. Das Projekt adressiert SDG 15: Leben an Land: Intakte Ökosysteme sind Lebensraum und Garant für eine standorttypische Artenvielfalt sowie Grundlage für die Sicherung einer gesunden Lebensweise. Mit dem Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis wird auch das SDG 17: Partnerschaften umgesetzt, das auf eine Vernetzung der unterschiedlichen Akteure zielt.

Was macht das Projekt für Hamburger besonders interessant?

Die Stiftung wurde durch das Hamburger Ehepaar Marianne und Dr. Fritz Walter Fischer errichtet. Nach dem Tod des Stifters übernimmt die Stifterin die Aufgaben in der Stiftung und begleitet sowohl das Auswahlverfahren der eingereichten Antragskonzepte als auch die Forschungsarbeiten und Evaluation der geförderten Juniorforschungsgruppen. Die von den geförderten Gruppen erarbeiteten Handlungsempfehlungen sind auf andere Regionen, auch urbane Räume, übertragbar.

Ziele und Zielgruppe

Das Projekt zielt auf einen transdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis und bezieht die relevanten Akteure bereits in den Forschungsprozess mit ein, indem Interviews mit Landwirten, Jägern, Behördenvertretern etc. geführt werden. Die Juniorforschungsgruppe erarbeitet wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze für ein optimiertes Wildtier- und Konfliktmanagement in Biosphärenreservaten und stellt sie den Anwendern und Entscheidungsträgern zur Verfügung.



herdenschutz

Hannes König

Kontakt

Marianne und Dr. Fritz Walter Fischer-Stiftung

Zur Website
Beate.siem@stifterverband.de

Marianne und Dr. Fritz Walter Fischer Stiftung